Modell der Raupe (ca. 25cm)

Die Sparraupe (1969)

Kurt Spurey, ehemaliger Leiter des Designstudios, erinnert sich:

Im Jahre 1969 erblickte im Wilhelmsburger Designstudio, als künstlerische Alternative zum althergebrachten Sparschwein, die Sparraupe das Licht der Welt. Da Sparkassen der Plünderung ausgesetzt waren und wohl auch immer noch sind, stattete ich die Sparraupe ohne Schloss aus. Wodurch eine Hemmschwelle überwunden werden musste, da nur durch Zerstörung der Raupe an den Spartopf zu kommen war.

Die Sparraupe, von der nur 5 Prototypen hergestellt wurden, war die einzige figurale Skulptur die ich im Designstudio erzeugte. Der zirka 25 cm lange, aus 4 Kugeln bestehende, Raupenkörper erhielt zwei Sparschlitze und zwei angarnierte Fühler, sowie eine Nase. Die Stücke wurden mit kobaltblauen Siebdruck-Dekoren versehen und auf einem Fuß mit dem Lilien-Porzellan Stempel, sowie auf dem anderen Fuß mit meiner Signatur KS (Kurt Spurey) gemarkt.

Anlässlich eines Besuches von Herrn Dr.Gerster (Vorstandsmitglied der Laufen Holding AG) in der ÖSPAG, zeigte Herr Dr.Lester bei einer Werksführung diesem auch sein Lieblingskind, das Designstudio. Obwohl Herrn Dr.Gerster das Designstudio ein finanzieller Dorn im Auge war, fand er großen Gefallen an der Sparraupe. Er erbat eine für die geselligen Abende des Schweizer Offiziersklubs, dem er angehörte. Ein weiteres Stück erhielt der österreichische Gewerkschaftsbund-präsident Anton Benya. Auch dieser zeigte großes Interesse an der Sparraupe, wobei er die zwei Sparschlitze so deutete: Einer für die normalen und einer für die außergewöhnlichen Einnahmen. Auch Dr.Lester erhielt ein Exemplar. Allerdings nicht als Belegstück für sein Wiener Büro, sondern er verwendete die Sparraupe als Sammelbüchse in einem Klub. Zwei Sparraupen habe ich für den Eigenbedarf retten können. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben vier der fünf Raupen die Zeit bis heute nicht überlebt. Auch von Herrn Benyas Sparraupe ist nicht bekannt, ob sie der Zerstörung entgangen ist. Falls sie überlebt hat und noch dort stehen sollte, ist sie im Rahmen der derzeitigen finanziellen Turbulenzen innerhalb des ÖGB mehr in Gefahr als jemals zuvor.

                                                                               Kurt Spurey, Wien September 2006

Vorbestellung

Die nie in Produktion gegangene Sparraupe wird nach Originalunterlagen in einer limitierten Auflage von 100 Stück (am Fuß nummeriert) produziert. 10 der 100 Stücke werden von Kurt Spurey in kobaltblauer Begussdekoration individuell gestaltet (nummeriert von 91 bis 100). Die gegenwärtige Besitzerin der Formen- und Markenrechte von Lilien-Porzellan, die Firma Gebrüder Benedikt in Tschechien, hat ihr Einverständnis erklärt, dass 100 Stück mit der 1969 verwendeten Lilien-Porzellan-Bodenmarke versehen werden dürfen.

Die Sparraupen werden gemeinsam mit einer Künstlerbiographie in einem Geschenkkarton verpackt. Zum Verkauf kommen 50 Stück (nummeriert von 2 bis 51), alle anderen Stücke sind bereits verkauft oder werden an Museen vergeben. Die Nummern werden nach Eingang der Vorbestellungen vergeben.

 
Preis für eine Sparraupe € 190.- (inkl. MwSt. ohne Versand)


Präsentation und Ausgabe der Bestellungen am
Samstag, dem 4. November 2006 um 16.00 Uhr,
im Wilhelmsburger Geschirr-Museum

 

Gleichzeitig zur Sparraupen-Präsentation finden nur an diesem Tag Führungen durch die Baustelle im Wilhelmsburger Geschirr-Museum statt. Die Besucher erhalten einen Eindruck über bereits vorgenommene Umbauten und - anhand von Plänen und Erklärungen - eine Vorstellung von den bis zur Museumseröffnung noch stattfindenden Umbauten. Gleichzeitig erhalten die Gäste Informationen über die räumliche Gestaltung und die Nutzung der einzelnen Räume. Die Baustellenbesichtigung sollten Sie sich nicht entgehen lassen, da es eine einmalige Gelegenheit ist, das Geschirr-Museum in seinem Werden zu erleben.

 
Foto oben:

Die abgebildete Sparraupe ist ein Originalfoto von 1969 - Fotos der reproduzierten Sparraupe werden ab Mitte Oktober hier zu sehen sein.